Labeling System vs. SKOS¶
Die Modellierung des Labeling system orient sich am Simple Knowledge Organization System, kurz SKOS. SKOS ist eine auf RDF und RDFs basierende formale Sprache zur Kodierung von Dokumentationssprachen wie Thesauri, Klassifikationen oder kontrollierten Vokabularen. SKOS soll eine einfache Veröffentlichung und Kombination kontrollierter, strukturierter und maschinenlesbarer Vokabulare für das Semantische Web ermöglichen.
Haupt-Komponenten¶
Das Datenmodell des Labeling System zeichnet sich inbesondere durch seine zwei Haupt-Komponenten aus: Vokabular
und Begriff
.
Ein Vokabular
ist eindeutig durch eine URI addressiert und definiert durch eine Hauptsprache, einen Titel und eine Beschreibung.
Ein Vokabular
enthält mehrere Begriffe
.
Ein Begriff
ist eindeutig durch eine URI addressiert und definiert durch einen Bezeichner (label) in der Sprache des Vokabulars, eine Beschreibung in der Sprache des Vokabulars, Übersetzungen (je eine pro Sprache) und Assoziationen, Ähnlichkeiten, Übereinstimmungen, Hierarchien und Links zu Referenz-Thesauri, anderen Konzepten bzw. zum Internet Archive.
Wie unterscheidet sich das Labeling System von SKOS?¶
SKOS hät eine Reihe von Klassen und Properties bereit. Im folgenden wird aufgezeigt, welche Klassen und Properties unterstützt werden, wie diese im Vergleich zu SKOS im Labeling System definiert werden und welche zusätzlichen Klassen und Properties in der Labeling System Ontologie verwendet werden.
Folgende Aussagen werden im Vergleich zur SKOS Referenz 18 August 2009 Recommendation Edition getätigt mit dem Präfix skos:http://www.w3.org/2004/02/skos/core#
Klassen
Unterstützt werden (mit spezieller Bedeutung):
skos:ConceptScheme
skos:Concept
Nicht unterstützt werden:
skos:Collection
skos:OrderedCollection
Properties
Unterstützt werden (mit spezieller Bedeutung):
Relationen
skos:broader
skos:broadMatch
skos:narrower
skos:narrowMatch
skos:related
skos:relatedMatch
skos:closeMatch
skos:exactMatch
Deskriptive Beschreibungen
skos:prefLabel
skos:scopeNote
Zugehörigkeit und Änderungsverfolgung
skos:changeNote
skos:inScheme
Nicht unterstützt werden:
skos:altLabel
skos:broaderTransitive
skos:definition
skos:editorialNote
skos:example
skos:hasTopConcept
skos:hiddenLabel
skos:historyNote
skos:mappingRelation
skos:member
skos:memberList
skos:narrowerTransitive
skos:notation
skos:note
skos:semanticRelation
skos:topConceptOf
Die Struktur im Labeling System und die Haupt-Komponenten Vokabular
und Begriff
sind stark an skos:ConceptScheme
und skos:Concept
angelehnt. Sie beinhalten allerdings Besonderheiten, die im Folgenden erläutert werden.
Vokabular vs. skos:ConceptScheme¶
In der SKOS Referenz wird ein skos:ConceptScheme definiert:
“A SKOS concept scheme can be viewed as an aggregation of one or more SKOS concepts. Semantic relationships (links) between those concepts may also be viewed as part of a concept scheme. This definition is, however, meant to be suggestive rather than restrictive, and there is some flexibility in the formal data model stated below. The notion of a concept scheme is useful when dealing with data from an unknown source, and when dealing with data that describes two or more different knowledge organization systems. Thesauri, classification schemes, subject heading lists, taxonomies, ‘folksonomies’, and other types of controlled vocabulary are all examples of concept schemes. Concept schemes are also embedded in glossaries and terminologies.”“
ConceptScheme
sind abstrakte Container von Concepts
. Sie besitzen nativ weder Titel, Beschreibungen, Sprachvorgaben bzw. weitere Metadaten. Einzig mögliche Strukturen sind sogenannte Hierarchien und TopConcepts, welche die höchsten Knotenpunkte in einem Hierarchiebaum darstellen.
Ein Vokabular
wird eindeutig durch eine Hauptsprache definiert und durch einen Titel und eine Beschreibung inkl. Metadaten wie Kennzeichner, Ersteller, Erstellungs- und Bearbeitungs-, und Veröffentlichungsdatum beschrieben, vgl. Labeling System Datamodel. Ein Vokabular
wirkt als Container zur Gruppierung von Begriffen mit kontextgebundener Gültigkeit. Da Begriffe
nur einem Vokabular
angehören können, wird diesen somit die Hauptsprache und diverse Metadaten wie die Lizenz vererbt.
Begriff vs. skos:Concept¶
In der SKOS Referenz wird ein skos:Concept definiert:
“A SKOS concept can be viewed as an idea or notion; a unit of thought. However, what constitutes a unit of thought is subjective, and this definition is meant to be suggestive, rather than restrictive. The notion of a SKOS concept is useful when describing the conceptual or intellectual structure of a knowledge organization system, and when referring to specific ideas or meanings established within a KOS. Note that, because SKOS is designed to be a vehicle for representing semi-formal KOS, such as thesauri and classification schemes, a certain amount of flexibility has been built in to the formal definition of this class.”“
Concepts
sind als subjektive gedankliche Einheit definiert. Ein Beispiel hierfür ist eine konzeptionelle Struktur eines Wissenssystems wie ein Teil eines Thesaurus. Concepts
besitzen keine Hauptsprache, als Bezeichner gibt es nur mehrere bevorzugte Bezeichnungen (prefLabel) der gedanklichen Einheit, je Sprache maximal eine (“The preferred lexical label for a resource, in a given language. A resource has no more than one value of skos:prefLabel per language tag, and no more than one value of skos:prefLabel without language tag.”). Des Weiteren können auch beliebig viele alternavie Bezeichner (altLabels) verwendet werden (“An alternative lexical label for a resource. Acronyms, abbreviations, spelling variants, and irregular plural/singular forms may be included among the alternative labels for a concept.”). Die gedankliche Einheit kann durch Beschreibungen textlich konkretisiert werden. Hier sind Beschreibungen in allen Sprachen möglich. Concepts
können Relationen zu anderen Concepts
im gleichen ConceptsScheme
(auch transitiv) haben oder als Mapping zu Concepts
in anderen ConceptSchemes
.
Ein Begriff
zeichnet sich dadurch aus, dass er einen eindeutigen Bezeichner (label) in der Sprache des Vokabulars
besitzt. Weitere Bezeichnungen können als Übersetzungen in andere Sprachen modelliert werden. Übersetzungen können nicht direkt addressiert werden. Sie sind nur als Datenprodukt im Begriffscontainer verfügbar. Alternative Bezeichnungen, wie Akronyme, Synonyme, Antonyme, Sprachvarianten etc. können nicht modelliert werden. Begriffe
können durch eine Beschreibung in der Sprache des Vokabulars
näher beschrieben werden. Relationen zu anderen Begriffen
innerhalb eines Vokabulars sind möglich, diese sind jedoch nicht transitiv. Assoziationen, Ähnlichkeiten, Übereinstimmungen und Hierarchien zu Concepts
/ Begriffen
anderer ConceptSchemes
bzw. Vokabulare
sind über Mapping Properties möglich. Darüber hinaus kann ein Begriff
zu einer Ressource des Internet Archive verlinkt werden, vgl. Labeling System Datamodel.
Was ist nicht möglich?¶
- Synonyme
- Antonyme
- Container für Begriffe (vgl. skos:Collection)
- Top Concepts
- SKOS Validierung
- transitive broader / narrower Beziehungen